Small Caps als Portfoliobaustein

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Small Caps als Portfoliobaustein
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In kürze für Sie zusammengefasst:

Kleine Unternehmen, große Wirkung: Warum Small Caps langfristig besser performen können als große Konzerne – und welche Rolle der Wirtschaftszyklus dabei spielt.


Timing entscheidet: Wieso die aktuelle Marktphase ein attraktives Einstiegsfenster für Small Caps sein könnte – gerade nach Jahren dominierender Large Caps.


Gezielt diversifizieren: Wie Small Caps über ETFs oder Fonds sinnvoll ins Portfolio eingebunden werden und zusätzliche Renditechancen eröffnen.

 

Small Caps als Portfoliobaustein: Eine unterschätzte Chance mit langfristigem Potenzial

Anlegerinnen und Anleger richten ihren Blick häufig auf große, bekannte Unternehmen – sogenannte Large Caps. Sie stehen für Stabilität, Marktmacht und mediale Präsenz. Doch jenseits dieser Schwergewichte existiert eine Asset-Klasse, die oft übersehen wird: Small Caps – kleinere börsennotierte Unternehmen mit enormem Wachstums- und Renditepotenzial. Dieser Beitrag zeigt, warum Small Caps ein wertvoller Bestandteil eines diversifizierten Portfolios sein können – und warum gerade jetzt ein besonders interessanter Einstiegszeitpunkt sein könnte.

Inhaltsverzeichnis

1. Was sind Small Caps?

2. Die Small Cap-Prämie – warum kleine Unternehmen oft mehr Rendite bringen

3. Small Caps im Wirtschaftszyklus: Wann sie besonders stark sind

4. Rückblick: Die historische Entwicklung von Small Caps

5. Warum gerade jetzt ein guter Einstiegszeitpunkt sein könnte

6. Investieren in Small Caps: breit gestreut oder gezielt?

7. Fazit: Kleine Aktien, großer Nutzen fürs Portfolio

 

Was sind Small Caps?

Der Begriff „Small Caps“ steht für Unternehmen mit kleiner Börsenbewertung (Marktkapitalisierung). Die genauen Grenzen variieren:

  • In Europa gelten Unternehmen mit unter 1 Milliarde Euro Marktkapitalisierung als Small Caps.
  • In den USA reichen die Werte oft bis zu 5 Milliarden US-Dollar.

Ein bekannter globaler Index ist der MSCI World Small Cap Index, der rund 4.000 Unternehmen umfasst. Etwa zwei Drittel davon stammen aus den USA. Die Bandbreite reicht von kleineren Firmen mit etwa 40 Millionen Dollar bis zu deutlich größeren Unternehmen mit über 20 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung. Der Durchschnitt liegt bei rund 2,1 Milliarden US-Dollar.

Die Small Cap-Prämie – warum kleine Unternehmen oft mehr Rendite bringen

Langfristig erzielen Small Caps statistisch gesehen höhere Renditen als Large Caps. Dieser Effekt wird als Small Cap-Prämie bezeichnet. Doch warum ist das so?

Ein Blick auf die Kapitalmarkttheorie hilft: Das Capital Asset Pricing Model (CAPM) besagt, dass die erwartete Rendite einer Aktie sich aus dem risikofreien Zins plus einem Risikoaufschlag ergibt – abhängig davon, wie stark die Aktie mit dem Markt schwankt.

Später entwickelten Wissenschaftler ein erweitertes Modell, das Vier-Faktoren-Modell. Es bezieht neben dem allgemeinen Marktrisiko auch folgende Einflussgrößen ein:

Die Unternehmensgröße: Kleine Firmen bieten höhere langfristige Renditen (SMB – „Small Minus Big“).

• Value-Faktor: Unternehmen mit einem niedrigen Kurs-Buchwert-Verhältnis schlagen die Unternehmen aus der Peer Group mit einem hohen Kurs-Buchwert-Verhältnis.

Das Momentum: Aktien, die zuletzt stark liefen, neigen dazu, kurzfristig weiterzusteigen.

Vor allem der Größenfaktor zeigt, dass Small Caps historisch eine messbare Überrendite bieten – allerdings bei etwas höherem Risiko.

Small Caps im Wirtschaftszyklus: Wann sie besonders stark sind

Small Caps reagieren sensibler auf wirtschaftliche Entwicklungen als große Konzerne. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten werden sie häufig gemieden – Anleger setzen dann lieber auf große, etablierte Unternehmen mit stabilen Erträgen. Doch das Blatt wendet sich meist früh im Konjunkturzyklus:

Sobald sich erste Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung zeigen, legen Small Caps oft überdurchschnittlich zu. In der späten Phase der Rezession, sowie der frühen Phase eines Aufschwungs sind sie besonders stark, da sie schneller wachsen können und stark von verbesserten Rahmenbedingungen profitieren. Diese zyklische Eigenschaft macht sie zu einem strategisch wertvollen Baustein für Anleger mit langfristigem Anlagehorizont.

Rückblick: Die historische Entwicklung von Small Caps

In der historischen Betrachtung wechselten sich Phasen der Outperformance von Large Caps und Small Caps regelmäßig ab:

In den 1990er Jahren dominierten große Technologieunternehmen.

Nach dem Platzen der Dotcom-Blase erlebten Small Caps ein goldenes Jahrzehnt bis 2010.

In den 2010er Jahren waren es wieder die großen Konzerne – insbesondere US-Tech-Giganten – die die Märkte anführten.

In der ersten Hälfte der 20er Jahre waren Large Caps erneut deutlich überlegen, nicht zuletzt wegen des KI-Booms und Unternehmen wie NVIDIA.

Auffällig ist: Auf lange Sicht – über Zeiträume von 20 bis 25 Jahren – haben Small Caps in vielen Phasen eine höhere Gesamtrendite erzielt als Large Caps. Sie profitieren besonders stark von wirtschaftlichen Erholungen nach Krisen wie der Finanzkrise oder der COVID-19-Pandemie.

Warum gerade jetzt ein guter Einstiegszeitpunkt sein könnte

Mehrere aktuelle Faktoren sprechen für ein Comeback der Small Caps:

Zinsen: Steigende Zinsen belasten kleinere Unternehmen, da ihre Finanzierung oft teurer wird. Sinkende Leitzinsen – wie aktuell in vielen Ländern erwartet – verbessern ihre Perspektive deutlich.

Fiskalpolitik: Viele Regierungen investieren massiv in Infrastruktur, Digitalisierung und Verteidigung. Davon profitieren oft lokal verankerte, mittelständische Unternehmen, wie sie typischerweise in Small Cap-Indizes vertreten sind.

Frühe Erholungssignale: In Europa, Asien und den USA mehren sich die Anzeichen, dass sich das Wirtschaftswachstum stabilisiert – eine klassische Phase, in der Small Caps überproportional profitieren.

Wenn sich das historische Muster wiederholt, könnte die zweite Hälfte der 20er Jahre zu einem neuen Small Cap-Zyklus führen.

Investieren in Small Caps: breit gestreut oder gezielt?

Für Anleger gibt es zwei Hauptwege, Small Caps ins Portfolio zu integrieren:

  1. Breite Streuung über ETFs: Indexfonds auf Small Cap-Indizes wie den MSCI World Small Cap oder den STOXX Europe Small 200 bieten eine kostengünstige und breit gestreute Lösung.
  2. Aktive Fonds: Hier werden gezielt Qualitätsunternehmen ausgewählt, um zusätzlich zur Small Cap-Prämie ein sogenanntes „Alpha“ – also eine Überrendite durch aktives Management – zu erzielen.

Ein Beispiel für einen aktiv gemanagten Ansatz ist der Squad Growth Fonds, der auf europäische wachstumsstarke Small Caps spezialisiert ist. Er konnte in der Vergangenheit in Small Cap-Haussephasen deutlich überdurchschnittliche Ergebnisse erzielen.

Fazit: Kleine Aktien, großer Nutzen fürs Portfolio

Small Caps sind nicht nur eine risikoreiche Nische – sie bieten reale und statistisch belegte Chancen für den langfristigen Vermögensaufbau. Insbesondere in Übergangsphasen zwischen Rezession und Expansion zeigen sie oft beeindruckende Kursentwicklungen. Nach einer mehrjährigen Phase der Schwäche könnten die Rahmenbedingungen für Small Caps nun wieder günstig sein.

Wer sein Portfolio sinnvoll diversifizieren und zusätzliche Renditepotenziale erschließen möchte, sollte Small Caps als strategischen Baustein in Erwägung ziehen – sei es über breit gestreute ETFs oder spezialisierte Fonds mit aktiver Titelauswahl.

 

In diesem Sinne: bleiben Sie informiert und engagiert.

Disclaimer: Dieser Beitrag ist mit Hilfe von KI entstanden. Die zugrunde liegende Quelle ist der Vortrag "Small-Caps als Portfoliobaustein – eine unterschätzte Assetklasse" von Tobias Kastenhuber, der über die Fondsgipfel-Akademie veröffentlicht wurde. Die Informationen sind vom Stand 14.03.2025 und können sich jederzeit ändern. Schauen Sie sich den Beitrag in der vollständigen Länge an, um den Inhalt vollumfänglich erfassen zu können. 


 

 


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Heiko Böhmer

Heiko Böhmer

Heiko Böhmer verfügt über mehr als 20 Jahre Finanzmarkterfahrung. Als Kapitalmarktstratege bei Shareholder Value Management zeigt er, wie wirtschaftliche Entwicklungen und Anlagetrends zusammenhängen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den Einzeltiteln und den Aktienstrategien von Shareholder Value Management.