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Die Berichtssaison für das 3. Quartal ist in vollem Gange. US-Big-Techs wie Microsoft und Amazon haben starke Zahlen vorgelegt. Europa liegt über den Erwartungen. Und: Im Biotech-Bereich zeichnet sich eine Trendwende ab.
Inhaltsverzeichnis
1. Europa liegt bei Q3-Zahlen über den Erwartungen
3. Trendwende im Biotech-Sektor?
Europa liegt bei Q3-Zahlen über den Erwartungen
In Europa haben mehr als die Hälfte der Unternehmen des STOXX 600 ihre Quartalszahlen vorgelegt: Die Gewinne stiegen im Schnitt um 4,7 Prozent. Rund 55 Prozent der Konzerne übertrafen die Gewinnschätzungen der Analysten. Die aggregierten Gewinne liegen bisher satte acht Prozent höher als prognostiziert. Mit den noch ausstehenden Berichten dürften sich das durchschnittliche Gewinn- und Umsatzwachstum noch etwas verbessern, so eine Analystenbewertung der Deutschen Bank. Das dürfte europäischen Aktien weiter Schwung für die Wintermonate geben.
USA: KI, KI, KI
In den USA haben ebenfalls schon mehr als die Hälfte der S&P-500-Unternehmen ihre Zahlen veröffentlicht, die insgesamt fast drei Viertel der Index-Marktkapitalisierung ausmachen. Die Ergebnisse sind stark: Knapp 80 Prozent übertrafen die Umsatzprognosen, bei den Gewinnen sind es sogar über 80 Prozent.
Dabei setzt sich ein Trend fort: Die Hightech-Riesen wie unser Portfoliounternehmen Microsoft, Meta, Amazon & Co. zeigt eine noch nie dagewesene Investitionswelle in KI. Die führenden Konzerne haben ihre Ausgabenprognosen deutlich angehoben und planen zusammen Investitionen von über 380 Milliarden US-Dollar allein in diesem Jahr – ein Plus von 35 Prozent gegenüber 2024. Ziel ist der Ausbau der Infrastruktur, um die steigende Nachfrage nach KI-Diensten zu bedienen. Trotz steigender Gewinne und teils positiver Börsenreaktionen wächst aber die Skepsis über eine mögliche Überhitzung. Kritiker warnen vor einer Investitionsblase und stellen die realen Erträge und Ressourcenverfügbarkeit in Frage. Nun, hier muss man erst einmal abwarten, denn Big-Tech verdient Multi-Milliarden – und das Quartal für Quartal. Ob eine Blase entsteht, muss erst abgewartet werden.
Trendwende im Biotech-Sektor?
Einen ähnlichen Hype wie heute um KI hat es vor einigen Jahren auch um den Biotech-Bereich gegeben. Man erwartete Wunderdinge. Doch es hat sich gezeigt: Wunder dauern manchmal etwas länger. Doch ein Blick auf den Nasdaq Biotechnology Index zeigt, hier tut sich wieder was: ein Plus von rund 25 Prozent seit Jahresanfang! Aber es gibt gute Gründe dafür: Während Biotech-Aktien seit den US-Präsidentschaftswahlen bis Anfang April einen stetigen Rückgang verzeichneten, hat sich der Nasdaq Biotechnology Index vollständig von seinem Tiefstand erholt. Und Biotech-Aktien in der Entwicklungsphase sind seit dem 8. April 2025 sogar um über 75 Prozent gestiegen.
Biotech-Papiere haben aufgrund positiver klinischer Studiendaten, der Einführung neuer Produkte und eines rasanten Tempos der FDA-Arzneimittelzulassungen an Zugkraft gewonnen. Dazu kommen zunehmende Fusions- und Übernahmeaktivitäten. Ein gutes Beispiel ist hier BioNTech, ein Unternehmen aus unserem Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen und dem Frankfurter Long-Term Value Fund. Die Mainzer hatten vor einem Jahr das chinesische Biotech-Unternehmen Biotheus für rund 900 Millionen Euro übernommen. Man hatte es dabei eigentlich nur auf eine spezielle Neuentwicklung abgesehen, den bispezifischen Antikörper-Kandidaten PM8002, ein neuartiges Krebsmedikament. Und aus den 900 Millionen, macht BioNTech nun Milliarden. Denn vor allem aufgrund dieser Neuentwicklung schlossen die Mainzer eine Kooperation mit dem US-Pharmariesen Bristol Meyers Squibb. Vorab gab es schon einmal 1,3 Milliarden Euro. Läuft alles nach Plan, können es bis zu 9,6 Milliarden werden. Und nun hat BioNTech auch noch den Konkurrenten CureVac übernommen. Die Folge: Die Pipeline ist gut gefüllt, denn das Unternehmen hat 5 Studien in Phase 3 und 11 in Phase 2 plus viele andere in Phase 1.
Dazu passt: 2024 wurden 95 Biotech-Deals abgeschlossen – 17 Prozent mehr als im Vorjahr. Zwar blieb das Gesamtvolumen moderat, doch der Trend ist positiv. Denn große Pharmakonzerne stehen unter Druck, ihre Pipelines zu füllen: Zwischen 2025 und 2030 laufen Patente im Wert von bis zu 230 Mrd. US-Dollar aus. Und diese Löcher müssen gestopft werden.
Wir glauben, dass in den letzten Jahrzehnten viele Grundlagen dafür gelegt wurden, dass die nächsten Jahre viele neue Arzneimittel auf den Markt kommen, die eine Fortsetzung des langfristigen Wachstumstrends in den Märkten möglich macht. KI ist hier ein zusätzlicher Beschleuniger, der sich in ein paar Jahren auch zusätzlich materialisieren könnte.
Wir investieren aber auch in Unternehmen, die mehr oder weniger die Eimer und Schaufeln für die Pharma- und Biotech-Goldgräber liefern. Einige davon sind auch im Portfolio des Frankfurter UCITS-ETF – Modern Value zu finden. So etwa Sartorius Stedim Biotech. Die Franzosen sind Ausrüster für die Pharma- Industrie, insbesondere mit sogenannten „single use container“, die zu wiederkehrenden Erlösen führen. Dabei ist man nicht abhängig von einzelnen Pharma-Konzernen, da die Kundenbasis breit gestreut ist. Ähnlich sieht es bei Laboratorios Farmacéuticos ROVI aus. Die Spanier sind Auftragsfertiger und speziell Abfüller für Medikamente, die subkutan verabreicht werden wie etwa die neuen Abnehm-Medikamente GLP-1 in Pens. Medikamente mit dieser subkutanen Darreichungsform sind sehr gefragt - und davon gibt es noch hier viele in der Pipeline.
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