Endrit Cela Finanzbildung KVG

KVG: Wie funktioniert ein Fondskauf?

Inhalt dieser Seite:

Aufgaben der KVG

Wie läuft der Fondshandel?

Weitere Dienstleistungen

Anlegerschutz durch KVG

 

Welche Aufgaben hat eine Kapitalverwaltungsgesellschaft?

 

Bei der Administration von Investmentfonds-Geschäften spielen die Kapitalverwaltungsgesellschaften – kurz KVG – eine entscheidende Rolle. Das sind Unternehmen, die den Fonds im eigentlichen Sinne verwalten. Ihre Aufgaben bestehen vor allem aus dem Fondsmanagement, dem Risikocontrolling dem Vertrieb und der Verwaltung, wobei einzelne dieser Aktivitäten in der Praxis häufig an externe Dienstleister ausgelagert werden.

Die KVG ist aufsichtsrechtlich und zivilrechtlich gegenüber den Anlegern verantwortlich für die Fonds. Sie vertritt den Fonds rechtlich, wickelt die Ausgabe und Rücknahmen von Anteilen ab, verantwortet die korrekte Besteuerung des Fonds, kauft und verkauft die Wertpapiere im Fonds etc.

 

Wie verläuft der Fondshandel mit der KVG?

 

Das bedeutet, wenn Sie in einen Fonds investieren, fließt Ihr Geld an die KVG als Treuhänderin des Fonds. Die gibt Ihnen im Gegenzug Fondsanteile im Wert der Investitionssumme aus. Umgekehrt zahlt die KVG Sie aus, wenn Sie ihre Anteile des Fonds zurückgeben. Folglich sind Fondspreise nicht direkt durch Angebot und Nachfrage bestimmt, anders als beispielsweise bei börsengehandelten Aktien. Vielmehr errechnen sich Rücknahmepriese aus der Summe der im Fondsvermögen enthaltenen Positionen im Verhältnis zur Anzahl der ausgegebenen Fondsanteile. Einige Anbieter berechnen zudem Ausgabeaufschläge und / oder Rücknahmeabschläge.

Die Anlageentscheidungen werden entweder von externen Fondsberatern oder der KVG getroffen. Unser Unternehmen Shareholder Value fungiert als Fondsberater (Zu unseren Fonds). Wir betreiben Research und sprechen Empfehlungen aus, welche Vermögensgegenstände die KVG, bei uns die AXXION S.A., im Fonds halten soll. Fondsberater und Kapitalverwaltungsgesellschaft arbeiten eng zusammen, um die beste Dienstleistung für die Anleger zu erbringen.

 

Weiße Puzzleteile greifen ineinander

 

Welche Dienstleistungen darf die KVG verrichten?


Bei klassischen Publikumsfonds betreut die KVG das Vermögen vieler Kunden. Bei Spezialfonds (Zum Beitrag: Welche Fondsarten gibt es?) sieht es anders aus, denn diese Mandate werden oft individuell für nur einen Kunden aufgelegt. In diese Richtung geht auch die individuelle Vermögensverwaltung, auch eine KVG-Dienstleistung.

Von den Dienstleistungen der KVG ausgenommen sind in großen Teilen klassische Bankgeschäfte. Da eine KVG kein Einlagekreditinstitut ist, darf sie keine Kredite vergeben und auch keine Einlagen (z.B. in Form von Sparbüchern) entgegennehmen. Selbst das Führen von Girokonten für die Kunden ist nicht möglich.

 

Kapitalverwaltungsgesellschaft schützt das Vermögen der Anleger

 

Die zentrale Bedeutung der KVG wird beim Blick ins Gesetz (Kapitalanlagegesetzbuch, KAGB) deutlich. Dort heißt es, dass Kapitalverwaltungsgesellschaften „im ausschließlichen Interesse der Anleger“ zu handeln haben. Diese Formulierung unterstreicht ganz klar den Anlegerschutz im Gesetz und die Bedeutung der KVG. So etwas ist bei keiner anderen Anlageform zu finden. Daher wird das KAGB in der Praxis oft auch als Anlegerschutzgesetz bezeichnet.

Daraus folgt auch die Verpflichtung der getrennten Vermögensbehandlung. Das Fondsvermögen muss strikt getrennt sein von den eigenen Vermögen der KVG. Auf diese Weise ist das Geld der Anleger geschützt, sollte eine KVG insolvent gehen.

Die Historie der KVGs geht bis in die 1950er Jahre zurück. Damals wurde 1957 das Gesetz über Kapitalanlagegesellschaften (KAGG) verabschiedet. Im Kern ging es um die Grundsätze der Risikostreuung in Fonds und die entsprechenden Anlagegrenzen. Wie so oft im Alltag wurde das Gesetz stetig angepasst und das Thema Anlegerschutz bekam eine größere Bedeutung. 2003 gab es eine Novellierung und das Gesetz trug den Namen „Investmentgesetz“. Ferner sind die Normen ständiger Veränderung, insbesondere aufgrund von Richtlinien der europäischen Legislative unterworfen. Zuletzt wurden beispielsweise geschlossene Fonds vom Anwendungsbereich erfasst.

 

Endrit Cela

Endrit Cela

Endrit Çela, Client Portfolio Manager, verstärkt das Team der Shareholder Value Management AG seit 2017. Bevor er zur Shareholder Value Management AG kam, arbeitete er für AMF Capital AG im Vertrieb und Asset Management. In seiner Tätigkeit betreute er institutionelle Investoren im deutschsprachigen Raum. Zudem ist er Mitgründer des Finanzpodcasts „INVESTMENTBABO“ und initiierte die erfolgreiche Online-Weiterbildungsplattform Fondsgipfel-Akademie. Herr Çela studierte Politikwissenschaften und Global Governance an der Technischen Universität Darmstadt und hat an der Frankfurt School of Finance Management den Abschluss des zertifizierten Investmentfonds Manager erworben. Er wurde 1988 in Durres (Albanien) geboren, wuchs in Michigan (USA) auf und lebt seit über 10 Jahren in Deutschland.