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Finanzbücher: Das sind meine 3 Favoriten

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Über 80 Prozent der Deutschen lesen mindestens ein Buch pro Jahr. Dabei lesen Frauen deutlich mehr als Männer und hier sage ich: Da ist noch viel Luft nach oben. Gerade das Thema Finanzen eignet sich hervorragend für die Lektüre. Das Angebot an Finanzbüchern ist in den vergangenen Jahren sprunghaft angestiegen. Aber es müssen nicht immer Neuerscheinungen sein. Oft sind es Bücher, die schon länger auf dem Markt sind und grundlegende Investment-Regeln vermitteln, die hier die Nase vorn haben. Passend zur Ferienzeit habe ich einmal in meinem Bücherregal geschaut, welche drei Finanzbücher denn meiner Einschätzung nach lohnenswert sind. 


Lesen ist ein ganz wichtiger Bestandteil auch des Investierens. Wie man Informationen zu Investments am besten aufbereitet und filtert, das erfährt man natürlich auch von den großen Meistern wie Warren Buffett (Heikos Marktupdate: Aktuelle Investment-Tipps von Warren Buffett). 


1. „Das Leben ist wie ein Schneeball“: Die wichtigste Buffett-Biografie 


Genau da habe ich direkt den ersten Tipp: Die (ge)-wichtige Biografie von Alice Schroeder „Das Leben ist wie ein Schneeball“. Das Buch hat 1.200 Seiten inklusive der Anmerkungen. Es bietet einen Überblick über fast 90 Jahre Warren Buffett – der feiert zwar in wenigen Wochen Ende August seinen 93. Geburtstag, aber das Buch ist schon einige Jahre alt. 


Man lernt unglaublich viel über ihn, gerade auch über die Anfangsjahre in Omaha, wo er groß geworden ist und eigentlich eher ein Außenseiter in der Schule war, mit einer dicken Brille und besonderen Interessen. So hatte er mit 12 Jahren schon alle Bücher zum Investieren aus der Stadtbücherei in Omaha gelesen. Damals hat er auch seine ersten Geschäfte abgewickelt: Er kaufte einen Sixpack Cola für 25 US-Cents und verkaufte die Flaschen dann einzeln mit einem kleinen Gewinn weiter. 


Solche Geschichten machen ihn nahbar und zeigen gleichzeitig aber auch, wie ungewöhnlich Buffett schon immer war – und dass er bis ins hohe Alter so geblieben ist. Dieses Buch bildet eine gute Basis, um den nachweislich erfolgreichsten Investor aller Zeiten gut kennenzulernen. Zudem macht es Spaß zu lesen – auch wenn einige Teile etwas langatmig ausgefallen sind. Daher mein Tipp: Einfach einige Teile übergehen, in denen es zu sehr ins Familienleben geht, denn auch das wird sehr ausführlich von Alice Schroeders beleuchtet. 


2. „Die Value-Investor-Ausbildung“: Mehr als ein Ratgeber 


Beim zweiten Buchtipp dreht sich alles um die Frage: „Wie werde ich ein guter Investor?“. Die Antwort darauf liefert Guy Spier mit seinem Buch „Die Value-Investor-Ausbildung“. Guy Spier ist ein erfolgreicher Fondsmanager. Im Buch beschreibt er seinen Weg vom Hedgefonds-Manager zum langfristig orientierten Value-Investor. Dabei war ein Höhepunkt oder besser Wendepunkt in seinem Leben der Lunch mit dem legendären Investor Warren Buffett. Dort begriff er ganz deutlich, dass sein langfristiger Investment-Erfolg klar im Value-Investing liegt. 


Im Buch bringt Spier viele persönliche Beispiele und daher kann dieses Buch wirklich als Basis für die Ausbildung zum Value-Investor genutzt werden. Zwei Dinge sind zum Grundverständnis dieser Anlagestrategie ganz entscheidend: Investoren sollten sich als Aktionär immer als Anteilseigner eines Unternehmens verstehen. Zudem sollten Investoren immer – im Gegensatz zu Spekulanten – einen langfristigen Anlagehorizont mitbringen. Auch zu diesen beiden Aspekten liefert Guy Spier, den ich erst vor wenigen Wochen wieder einmal in Omaha im Umfeld der Berkshire Hathaway-Hauptversammlung getroffen habe, wichtige Hinweise. Dabei präsentiert Spier keine trockenen Fakten, sondern garniert seine Ausführungen mit etlichen Storys.

 

Finanzbuch-Empfehlungen_Heiko-Böhmer_Frankfurter-Investmentblog_Warren-Buffett


3. „Die Psychologie des Geldes“: Storytelling für Investoren 


Genau das ist auch die Stärke des dritten Buchs auf meiner Liste. Und wenn ich ein Buch von dieser Liste besonders empfehlen kann, dann ist es „Die Psychologie des Geldes“ von Morgan Housel. Der Autor ist ein bekannter Finanzexperte und Investor in den USA. Unter seinem Namen gibt es auch einen regelmäßigen Blog, den ich auch nur wärmstens empfehlen kann. In dem Buch sind viele Stories rund um das Investieren zusammengefasst. In einer davon geht es um die Bedeutung von Wahrscheinlichkeiten in unserem Leben und welche Rolle diese auch immer für Entwicklungen bei großen Unternehmen gespielt haben. 


Dabei erzählt er die Geschichte des möglichen dritten Gründers von Microsoft. Den hat es in der Realität am Ende zwar nicht gegeben. Bill Gates und Paul Allen haben Microsoft gegründet (Blogbeitrag: Microsoft jetzt eine KI-Aktie? Tech-Gigant mit neuer Fantasie). Doch an der High School hatte Bill Gates in seinem Computerkurs einen geschäftstüchtigen Mitschüler. Er hätte der dritte Gründer von Microsoft werden können – doch leider kam es nicht dazu, denn der Junge stürzte mit 14 Jahren bei einer Gebirgswanderung in Kalifornien ab und starb. Die Wahrscheinlichkeit in jungen Jahren so zu Tode zu kommen ist extrem gering. Aber auch die Wahrscheinlichkeit, dass Bill Gates Ende der 1960er Jahre überhaupt die Chance bekam, einen Computer-Kurs an einer High School zu besuchen, war eigentlich sehr gering. Das ging wiederum auf das starke Engagement eines einzelnen Lehrers zurück. 


Und diese beiden sehr unwahrscheinlichen Ereignisse zeigen doch auf, dass Glück und Tragik nicht nur nah beieinander liegen, sondern oft integraler Bestandteil von Erfolgs- oder Misserfolgsstorys sein können. Morgan Housel bringt in dem Buch – und den regelmäßigen Blogbeiträgen – viele Dinge rund um unsere Psyche und die Einflüsse auf unser Investment-Verhalten klar und unterhaltsam auf den Punkt. Daher ist das ist meine Leseempfehlung für diesen Sommer und die anstehende Urlaubszeit. 

 


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Heiko Böhmer

Heiko Böhmer

Heiko Böhmer verfügt über mehr als 20 Jahre Finanzmarkterfahrung. Als Kapitalmarktstratege bei Shareholder Value Management zeigt er, wie wirtschaftliche Entwicklungen und Anlagetrends zusammenhängen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den Einzeltiteln und den Aktienstrategien von Shareholder Value Management.