WashTec: Saubere Gewinne mit Auto-Waschanlagen

WashTec Aktienanalyse: Saubere Gewinne mit Auto-Waschanlagen

Starke Nischenplayer aus Deutschland spielen in vielen Branchen auf globaler Ebene eine wichtige Rolle. WashTec gehört definitiv in diese Kategorie, als der weltweit führende Anbieter von Fahrzeugwaschanlagen. Nische trifft es allerdings nicht ganz richtig, denn allein in Deutschland sind 59 Millionen Kraftfahrzeuge zugelassen. 59 Prozent der Fahrzeughalter geben an, ihr Auto mindestens einmal im Monat waschen zu lassen. Daher bietet das Geschäft rund um die PKW-Pflege stabile Erträge und zusätzlich zum Neugeschäft vor allen Dingen einen hohen Anteil an planbaren Umsätzen im Servicegeschäft. Ein solches Geschäftsmodell überzeugt uns schon lange und so sind wir bei WashTec mit unseren Mandaten investiert.

Die Geschichte von WashTec geht zurück bis ins Jahr 2000, als das Unternehmen durch den Zusammenschluss von California Kleindienst und der Wesumat AG gegründet wurde. Seitdem hat sich das Augsburger Unternehmen zum weltweit führenden Anbieter von Fahrzeugwaschanlagen für PKW und Nutzfahrzeuge entwickelt. Zur Angebotspalette gehören Portalanlagen, Waschstraßen-Systeme und SB-Waschplätze. Die Anlagen arbeiten entweder mit Bürsten oder auch mit Hochdrucktechnik. Hinzu kommt das Angebot an Wartungs- und Servicedienstleistungen. Dabei spielt das Segment „Chemie“ eine Rolle, das immerhin rund 12 Prozent des Umsatzes ausmacht. WashTec bietet weitreichende Dienstleistungen wie die regelmäßige Wartung der Anlagen, die Versorgung mit Waschchemie, die Hallenreinigung oder technisches und optisches Facelifting bestehender Anlagen.

Zu den Hauptkunden von WashTec zählen Tankstellen, Supermärkte, Verkehrsunternehmen und selbstständige Betreiber von Waschanlagen. Die Anlagen werden in Deutschland, Frankreich, Kanada und den USA gefertigt. Der Vertrieb erfolgt weltweit, das Unternehmen ist insgesamt in rund 80 Ländern vertreten.

 

Rotes Auto in der Waschanlage
Show-Effekt mit Schaum erzielen: Beim Produkt FoamSensation wird der Pflegeschaum in der Waschanlage mit LED-Effekten hervorgehoben. © Foto: washtec.de


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WashTec punktet mit dem niedrigsten Wasserverbrauch in dieser Branche

 

Umweltaspekte spielen auch bei der Fahrzeugpflege eine immer größere Rolle. Dabei dreht es sich oft um die Themen Wasserverfügbarkeit und um die Folgen der Wasserverschmutzung. Bei der maschinellen Fahrzeugwäsche verbleiben Wasser und die sonstigen Stoffe, zum Beispiel die Waschchemie und Öle, in einem geschlossenen Kreislauf. Das Grundwasser wird somit von Verunreinigungen verschont (zu unseren Nachhaltigkeitskriterien).

Sauberes Wasser ist eine wichtige Voraussetzung für Fahrzeugwäsche. Bei neuen Anlagen ist WashTec mittlerweile in der Lage, durch umfangreiche Wasserrückgewinnung beziehungsweise Wasseraufbereitungssysteme den Frischwasserverbrauch, um bis zu 90 Prozent zu senken.

Bei einer Handwäsche liegt der Wasserverbrauch in der Regel im Bereich zwischen 180 und 200 Litern. Das hat eine Analyse von WashTec ergeben. Moderne Bürstenportale mit einer Wasserrückgewinnung erreichen dagegen Werte zwischen 14 und 30 Liter Frischwasser pro Waschvorgang. Damit verbrauchen moderne Autowaschanlagen pro Fahrzeug weniger Frischwasser als eine gängige Waschmaschine im privaten Haushalt, bei der rund 40 Liter Frischwasser nötig sind.

Dieser Aspekt zeigt deutlich, warum es wichtig ist, für bestehende Anlagen immer wieder in Modernisierungen zu investieren. Die Betreiber können durch die hochwertige Aufbereitung und Rückgewinnung die Kosten für das Frischwasser deutlich senken.

Die Produkte von WashTec liefern deshalb einen hohen Mehrwert. Die Cash-Generierung durch die Waschanlage ist garantiert und in vielen Fällen haben sich schon nach circa zwei Jahren die Anschaffungskosten amortisiert. Im Normalfall generieren Autowaschanlagen bei Tankstellen-Standorten 15 – 20 Prozent des Gewinns des Betreibers vor Ort. Laut anerkannter Marktstudien bieten die Anlagen von WashTec den niedrigsten Wasserverbrauch und damit eine günstige Kostenstruktur für die Kunden.

 

Autopflege in Deutschland: Für 57 Prozent sogar ein Wohlfühlfaktor

 

Die Autopflege spielt in Deutschland immer noch eine große Rolle. Immerhin 59 Prozent aller PKW-Halter waschen ihr Fahrzeug mindestens einmal im Monat. Das sind die von der Deutsche Automobil Treuhand für den DAT-Report ermittelnden Daten zum Thema Autopflege. Dabei spielt die Fahrzeugpflege bei den Haltern von deutschen Premiummarken und bei Vielfahrern eine noch größere Rolle. Hier liegt der Anteil der Halter, die monatlich ihr Auto waschen bei knapp 70 Prozent. Die Waschanlage ist bei der PKW-Pflege ganz klar der Favorit: Immerhin 77 Prozent geben an, ihr Fahrzeug in der Waschstraße pflegen zu lassen.

Dabei ist der Akt des Autowaschens mehr als nur die Reinigung des Fahrzeugs. So ist für immerhin 57 Prozent der Befragten ein gepflegtes Fahrzeug auch ein persönlicher Wohlfühlfaktor. Zudem hat knapp die Hälfte aller PKW-Halter Freude an der Pflege ihres Fahrzeugs. All das sind klare Indizien für den hohen Stellenwertes des Themas Autopflege. WashTec als einer der führenden Anbieter von Waschanlagen kann hiervon profitieren und stabile Erträge erzielen.

 

Hoher Serviceanteil am Umsatz sichert Stabilität

 

Was zeichnet nun die Aktie von WashTec besonders aus? Ein wichtiger Faktor sind die dauerhaften Service-Erträge. Rund 40 Prozent der Umsätze kommen aus dem „Service und Chemikalien“-Bereich. Das bietet WashTec eine gute Planungssicherheit. Knapp 60 Prozent der Umsätze werden aus dem Verkauf von Waschanlagen generiert, die zum einen neu aber auch gebraucht an den Markt gebracht werden.

Für das Unternehmen sprechen zusätzlich noch die Cashflow-Stärke und die rationale Kapitalallokation. So hat WashTec in Zeiten ohne massive Reinvestitionsmöglichkeiten den Gewinn auch schon komplett ausgeschüttet. Als die Aktie günstig bewertet war, nutzte das Management hingegen die Gewinne, um eigene Aktien zurückzukaufen. Eine solche rationale Kapitalallokation spricht für die strategische Orientierung des Managements im Sinne eines Eigentümers und ist für uns ein wichtiger Faktor bei der Beurteilung von Unternehmen.

Positiv fällt auch die Zukunftsorientierung des Unternehmens auf. In den vergangenen Jahren wurden digitale Lösungen zur Steuerung von Waschanlagen vorangetrieben. Dieser Punkt ist entscheidend beispielsweise für Anlagen, die zusätzlich bei einer Tankstelle installiert sind.

Dieser Aspekt der hohen Innovationskraft ist sehr wichtig in einem Sektor, der normalerweise einen langen Produktlebenszyklus aufweist. Wenn ein Unternehmen hier in der Lage ist, den Kunden stetig neue Angebote zu machen, die sich beispielsweise beim niedrigeren Wasserverbrauch positiv auf die Kostenstruktur auswirken, hilft das auf jeden Fall den Abstand zur Konkurrenz groß zu halten.

 

WashTecs App für die Anlagensteuerung auf dem iPad
WashTec Plus bietet als digitale Lösung ein komplettes Management-System für verschiedene Anlagen. © Foto: washtec.de

Asien als Wachstumsmarkt

 

Bislang liegt der Fokus des Geschäfts bei WashTec ganz klar in den westlichen Ländern. Rund 80 Prozent der Umsätze generiert das Unternehmen in Europa. Weitere rund 15 Prozent stammen aus Nordamerika. Asien und die Pazifik Region spielen nur eine untergeordnete Rolle. Doch genau dort ist noch erhebliches Steigerungspotenzial vorhanden - durch die immer weiter ansteigende Anzahl neuer Fahrzeuge. Langfristige Studien, unter anderem des Automobilverbandes VDA, gehen von einer Verdoppelung des weltweiten Fahrzeugbestandes bis zum Jahr 2050 aus. Dieser Faktor ist ganz entscheidend für das weitere Marktpotential von WashTec. 

Wir befinden uns in einer großen Umbruchphase bei der Mobilität. Alternative Fahrzeugantriebe wie Hybrid- oder Elektro erobern immer neue Käuferschichten. Gleichzeitig bekommen alternative individuelle Mobilitätskonzepte wie beispielsweise das Carsharing eine immer größere Bedeutung. Fakt ist aber: Der Bedarf für die Fahrzeugpflege entsteht unabhängig von Antriebsformen oder dem Eigentum an Fahrzeugen. Dabei spielen das länderspezifische Verbraucherverhalten bei der Fahrzeugpflege und ein deutlich ansteigendes durchschnittliches Pro-Kopf-Einkommen eine Rolle.

Tatsächlich zeigt sich in vielen Ländern ein Entwicklungsschub von der Handwäsche zur automatischen Fahrzeugwäsche. Die ist in den meisten Fällen nicht nur schonender für den Autolack, sondern erzielt in der Regel eine höhere Waschqualität. Wenn sich in Ländern der Faktor Arbeit verteuert, ist es oft lohnenswert für Unternehmen aus der Branche, hier auf die automatische Fahrzeugwäsche umzustellen.

 

Risikoarmes Geschäftsmodell – Gewaschen wird immer

 

Für die Beurteilung von Geschäftsmodellen ist deren Risikoanfälligkeit sehr wichtig. Das Geschäftsmodell von WashTec birgt hier keine größeren Risiken. WashTec besitzt insbesondere auf dem europäischen Markt einen sehr hohen Marktanteil von 30 bis 40 Prozent. Das bietet eine starke Verhandlungsposition bei Zulieferern. Durch die Innovationskraft ist WashTec zudem in der Lage, die bestehenden Kunden zu halten. Die Vereinfachung von Prozessen durch den Einsatz von smarten Lösungen erhöht die Ertragskraft und sorgt für eine langfristige Kundenbindung.

WashTec steht in engem Kontakt zu seinen Kunden. „Würden Sie WashTec weiterempfehlen?“ Genau diese Frage stellt das Unternehmen seinen Kunden jeweils drei Monate nach der Installation einer neuen Portalwaschanlage. Seit 2017 ist diese Online-Befragung etabliert. Im Geschäftsjahr 2020 gaben 87,6 Prozent der Teilnehmer bei dieser Befragung an, dass sie das Unternehmen weiterempfehlen würden. Sollte die Antwort negativ ausfallen, so wird der entsprechende Kunde vom Unternehmen kontaktiert und nach den Gründen für seine eher negative Einschätzung befragt. Auf diese Art und Weise kann WashTec direkt auf mögliche Fehlentwicklungen reagieren.

Das Fazit fällt kurz und knapp aus: In einer immer komplexeren Welt bedient WashTec einen Markt, der einfach zu verstehen ist: Verschmutzte Fahrzeuge müssen gereinigt werden. Mit einem aktuellen Marktanteil zwischen 30 und 40 Prozent in maßgeblichen Märkten bietet das auf jeden Fall schon einmal einen tiefen wirtschaftlichen Burggraben gegenüber der Konkurrenz, der durch die Innovationskraft auch zukünftig sehr wahrscheinlich sehr gut verteidigt werden kann.

 


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Heiko Böhmer

Heiko Böhmer

Heiko Böhmer verfügt über mehr als 20 Jahre Finanzmarkterfahrung. Als Kapitalmarktstratege bei Shareholder Value Management zeigt er, wie wirtschaftliche Entwicklungen und Anlagetrends zusammenhängen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf den Einzeltiteln und den Aktienstrategien von Shareholder Value Management.