Die Sicherheitsmarge

"MARGIN OF SAFETY"

Antizyklisches Investieren mit Sicherheitsmarge

Nach der umfangreichen Analyse von Unternehmen auf Basis der Finanz-Kennzahlen schauen wir dann auch noch auf die Bewertung. Notieren die Unternehmen deutlich unter dem berechneten fairen Wert, ergibt sich hier beim Kauf eine Sicherheitsmarge. 

Wir alle kaufen gerne Angebote – warum soll das nicht auch bei Aktien gelten? Doch welche Aktien sind zu Angebotspreisen zu bekommen und welche Aktien sind schlicht und einfach zu teuer? Das ist eine der Kernfragen der Aktienanalyse: Wie werden Unternehmen bewertet?  

Im Grunde geht es darum, den Aktien einen fairen Wert zuzuordnen. Ausgehend davon ist es dann eben möglich, die Aktien in die Kategorie Schnäppchen oder Luxusgut einzuordnen.  

Im klassischen Value-Investing kommt der Sicherheitsmarge eine große Bedeutung zu: Ausgehend vom aktuellen Kurs wird der Abschlag zum vorher errechneten fairen Wert berechnet – das ist dann die Sicherheitsmarge.  

Hierzu ein kleines Rechenbeispiel mit einer fiktiven Aktie. Die hat einen fairen Wert von 50 Euro und der aktuelle Kurs liegt bei 30 Euro. Daraus ergibt sich dann eine Sicherheitsmarge von 40 Prozent. Bei der Aktienanalyse hat sich im Laufe der Jahre ergeben, dass deutlich unterbewertete Aktien häufig dazu tendieren, sich dem inneren Wert anzunähern. Dieses im Englischen als „Reversion to the mean“ also dem Durchschnitt annähernden Phänomen, gilt nicht nur bei Unterbewertungen, sondern auch bei Überbewertungen – wenn also Aktien deutlich über dem fairen Wert notieren und damit das Potenzial rechnerisch eingeschränkt ist.  

 

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Es ist einfach, aber nicht leicht.

Warren Buffett

Aktienkäufe mit hoher Sicherheitsmarge erhöhen die Sicherheit. Dieses Prinzip hat Benjamin Graham, der Vater des Value Investings, als zentralen Punkt seiner Strategie etabliert. Doch hier ergibt sich auch die Gefahr, auf sogenannte Value-Traps hereinzufallen. Darunter fallen Aktien, die niedrig bewertet sind, aber das auch bleiben. Es fehlt schlicht und einfach das Potenzial für eine erneute Erholung.  

Tatsächlich beteiligen wir uns an wunderbaren Unternehmen nur mit einer Sicherheitsmarge. Die Sicherheitsmarge (margin of safety) beschreibt den Unterschied zwischen dem aktuellen Börsenpreis und dem tatsächlichen Wert eines Unternehmens. Dahinter steckt die Ansicht, dass Finanzmärkte nicht immer komplett effizient sind und somit nicht immer der faire Wert von Vermögenswerten - in diesem Fall Aktien – abgebildet wird. 

In der Praxis gilt: Je höher die Sicherheitsmarge ist, umso geringer fällt die Gefahr des dauerhaften Kapitalverlustes aus. Deshalb sollte der Einstandspreis deutlich unter dem von uns berechneten inneren Wert liegen. Wir streben dabei typischerweise einen Abschlag von 30-40 Prozent an, um einen ausreichenden Risikopuffer bei unseren Investments zu erzielen, oder anders ausgedrückt: wir wollen höchstens 60-70 Cents für einen Euro zahlen.   

Mit tiefem Verständnis für die Geschäftsmodelle und für strukturelle Wettbewerbsvorteile vermeiden wir Risiken und erhöhen die Renditechancen. Unsere Prämissen bei der Anlage sind die Vermeidung eines dauerhaften Kapitalverlustes, sowie die Erzielung einer mittel- bis langfristig überdurchschnittlichen Rendite.

sicherheitsmarge