Frankfurter Investmentblog

Quartalsrückblick Q3 2025: US-Börsen feiern, Europa im Schnäppchenmodus

Geschrieben von Heiko Böhmer | Oct 7, 2025 8:35:53 AM

Marketinganzeige

🔊 Artikel mit Audiokommentar anhören

 

 Das dritte Quartal 2025 hat eindrucksvoll gezeigt, dass ein Bullenmarkt sich nicht so leicht unterkriegen lässt. Frei nach dem Motto „Ein Bullenmarkt klettert an der Mauer der Angst empor“ trotzten die Aktienmärkte einer ganzen Reihe von Risiken – von Zollstreitigkeiten über geopolitische Spannungen bis zu Inflationssorgen. Nach heftigen Schwankungen im Frühjahr, bei denen der S&P 500 zeitweise mehr als 20 Prozent verlor und die Technologiebörse Nasdaq mit dem Nasdaq 100 sogar 25 Prozent einbrach– startete das Sommerquartal, speziell in den USA, durch: 

Inhaltsverzeichnis

1. Europa vs. USA: Zuletzt hat die Wall Street wieder Fahrt aufgenommen

2. Weiterhin gilt: Europa ist im Vergleich zu den USA deutlich attraktiver bewertet

3. Marktlage Herbst 2025: Value-Chancen in Europa vs. KI-Hype in den USA

4. Computacenter-Positionen klar ausgebaut – im Aktienfonds und im ETF

5. Der Klassiker: Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen mit 8,6 Prozent Plus YTD

6. Der Systematische: Frankfurter UCITS-ETF - Modern Value mit 11,2 Prozent Plus YTD

7. Der Langfristige: Frankfurter Long-Term Value Fund mit 6,3 Prozent Plus YTD

8. Der Offensive: Frankfurter Value Focus Fund mit 6 Prozent Plus YTD

 

 So erreichten US-Aktien neue Höchststände und bescherten Anlegern eine wirklich überraschend starke Performance. Der marktbreite S&P 500 verbuchte im dritten Quartal ein Plus von rund sieben Prozent. Die Nasdaq kletterte sogar bis zuletzt sechs Monate in Folge. Selbst die Small Caps mischten mit: Der US-Russell 2000-Index schnellte im dritten Quartal um über zwölf Prozent nach oben. Kurz gesagt, in New York war wieder Partylaune angesagt – mit einer Rückkehr der Magnificent-7 Aktien und einer Fortsetzung des KI-Hypes. 

 

Europa vs. USA: Zuletzt hat die Wall Street wieder Fahrt aufgenommen

 

Nach dem sehr starken ersten Halbjahr konnten Europas Aktienmärkte da nicht ganz mithalten, legten aber ebenfalls zu. Der paneuropäische STOXX 600 schaffte das dritte Gewinnquartal in Folge und verzeichnete in Q3 einen Anstieg von knapp vier Prozent. Dabei war der September der beste Monat seit Mai. Insgesamt liegt Europa 2025 klar vorn: Bis Ende September ist der EuroStoxx50 immerhin um 16 Prozent gestiegen, während der MSCI World nur um 3,5 Prozent zugelegt hat und das mit einem starken US-Anteil von 70 Prozent und in Euro gerechnet. Treiber in Europa waren unter anderem solide Unternehmensgewinne und eine gewisse Nachholjagd, nachdem viele europäische Börsen lange im Krisenmodus feststeckten.

 

Weiterhin gilt: Europa ist im Vergleich zu den USA deutlich attraktiver bewertet 

 

Doch nicht nur die Performance, auch die Bewertungen klaffen dies- und jenseits des Atlantiks auseinander. Die Kursrallye in den USA hat die Preise vieler Aktien auf historisch teure Niveaus gehievt – nur in einem Prozent der maßgeblichen Beobachtungszeiträume notierten US-Aktien höher als jetzt. Nach dem Motto „KI ist das neue Öl“ zahlen Investoren für amerikanische Tech-Titel mittlerweile Fantasiepreise, was die gängigen Kurs-Gewinn-Verhältnisse auf Rekordhöhen treibt.

Europäische Aktien wirken dagegen fast wie ein Schnäppchen. Über alle Branchen hinweg handeln europäische Börsentitel mit einem Bewertungsabschlag von rund 35 Prozent gegenüber ihren US-Pendants. Dieser Abschlag hat sich nach Angaben der JP Morgan-Studie „Guide to the Markets“ jedoch seit dem Jahresanfang von 40 Prozent kommend immerhin etwas verringert, zeigt aber dennoch auf, wie stark doch die Unterschiede bei den beiden maßgeblichen Aktienmärkten sind.

Das Ergebnis: Europäische Börsen wirken im Vergleich attraktiv bewertet. Während die Wall Street also vor teuren Luxusgütern wimmelt, gleicht Europa eher dem gut sortierten Outlet für Value-Anleger. Kein Wunder, dass Optimisten hier höhere langfristige Renditen wittern: Ein jährlicher Gesamtertrag im Bereich von sieben bis acht Prozent sind mit europäischen Aktien möglich (gegenüber nur zwei bis drei Prozent bei Anleihen), so der Tenor mancher Strategen – vorausgesetzt, Europas Wirtschaft kommt dank Investitionen in Innovation, Klima und Infrastruktur in Schwung.

 

Marktlage Herbst 2025: Value-Chancen in Europa vs. KI-Hype in den USA

 

Für Privatanleger bedeutet dieses Quartal: Die USA bleiben der Platz für Highflyer, aber eben auch teuer erkaufte Träume. Europa bietet im Vergleich bodenständigere Bewertungen und wurde 2025 nicht zufällig zur heimlichen Outperformance-Region. Der Bewertungsunterschied ist so groß wie schon lange nicht, und früher oder später gleichen sich solche Extreme oft etwas an.

Ob der US-Markt seine hohe Bewertung durch weiter sprudelnde Unternehmensgewinne rechtfertigen kann, wird zur spannenden Frage. Immerhin sind die Zentralbanken inzwischen eher freundliche Geister: Die US-Notenbank hat im September erstmals wieder den Zins leicht um 0,25 Prozent gesenkt, was zusätzlich Öl ins Börsenfeuer gießt. Die EZB hielt sich zwar noch zurück, doch auch in Europa hofft man perspektivisch auf Zinssenkungen, sobald die Inflation es zulässt.

Für einen Schuss Humor inmitten all der Zahlen sorgt vielleicht der folgende Gedanke: Sollten die Kurse weiter steigen, haben die Amerikaner am Ende teure Thanksgiving-Truthähne im Depot, während die Europäer gemütlich an ihrer Value-Bouillabaisse schlürfen. In jedem Fall gilt, mit Augenmaß vorzugehen. Die letzten Monate haben gezeigt, dass Diversifikation und ein wacher Blick über den Tellerrand sich auszahlen – und dass manchmal die lahme Schildkröte Europa im Rennen gegen den Turbo-Hasen USA die Nase vorn haben kann.

 

Computacenter-Positionen klar ausgebaut – im Aktienfonds und im ETF

 

In unseren Mandaten hat sich in den vergangenen drei Monaten einiges getan, denn etliche noch relativ neue Titel haben wir zum Teil deutlich aufgestockt. Das gilt beispielsweise für den britischen IT-Wert Computacenter, der jetzt neu in den TOP10 beim Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen und auch im Frankfurter UCITS-ETF - Modern Value zu finden ist.

Das Geschäftsmodell von Computacenter basiert auf einem klaren Vermittlungsansatz. Einerseits haben die Hersteller von IT-Produkten ein starkes Interesse an einem vertrauensvollen, gut ausgebildeten Vertriebspartner, der ihre Produkte an große Kunden verkauft. Auf der anderen Seite suchen die Kunden, darunter sowohl Unternehmen als auch Behörden, unabhängige Beratung, die ihnen hilft, die beste Lösung aus einer Vielzahl von Herstellern auszuwählen. Computacenter ist in der Lage, diese beiden Bedürfnisse zu verbinden.

Computacenter ist ein solides Unternehmen mit einem klaren Geschäftsmodell, einer starken Marktposition und einer positiven Wachstumsperspektive. Die finanzielle Stabilität, die erfahrene Unternehmensführung und die konsequente Kapitalallokation machen das Unternehmen zu einer interessanten Langfristinvestition. 
Weitere Infos zum Unternehmen im Frankfurter Investment-Blog:

Computacenter: Ein solider IT-Dienstleister für langfristige Anleger

 

Hier nun der Blick auf die einzelnen Mandate:

 

Der Klassiker: Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen mit 8,6 Prozent Plus YTD

 

Der Start ins dritte Quartal brachte mit einem Plus von 3,2 Prozent im Juli eine Fortsetzung der Top-Performance 2025. Seitdem hat der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen kaum noch zugelegt. Hier zeigt sich deutlich: Etliche fundamental starke europäische Aktien haben nach den zum Teil überdurchschnittlichen Zuwächsen im ersten Halbjahr danach eine Konsolidierungsphase eingelegt.

Gerade der Fokus auf eher defensive europäische Versicherungstitel zahlt sich weiter aus. Der Finanzdienstleister Storebrand aus Norwegen und der Rückversicherer SCOR aus Frankreich haben bislang die größten positiven Ergebnisbeiträge für den Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen in diesem Jahr geliefert. Mit Kurszuwächsen von mehr als 30 Prozent haben beide Aktien eine überdurchschnittliche Entwicklung gezeigt. Im dritten Quartal legten beide Werte im Bereich um sieben Prozent zu und festigten damit den Aufwärtstrend.

Unterm Strich bleibt für den Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen ein Plus von 8,6 Prozent nach neun Monaten 2025. Auf 5 Jahres Sicht entspricht dies  knapp 32 Prozent*(Stand: 30.09.2025). Mit einer Aktienquote von 77 Prozent zum Stichtag 30. September 2025 ist der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen etwas unterhalb der neutralen Quote von 80 Prozent investiert. 

 

Der Systematische: Frankfurter UCITS-ETF - Modern Value mit 11,2 Prozent Plus YTD

 

Das systematische Konzept des Frankfurter UCITS-ETF - Modern Value mit einem konzentrierten Portfolio von 25 Qualitätsaktien gleichgewichtet zu investieren, hat sich auch im dritten Quartal 2025 weiter bewährt. Wie in den anderen Mandaten auch weist unser ETF ein starkes Europa-Übergewicht auf. Durch die starken Zuwächse in den USA hat so der Frankfurter UCITS-ETF - Modern Value im dritten Quartal auf Basis der starken Europagewichtung nur noch um knapp zwei Prozent zugelegt. Seit dem Start hat der auf dem Frankfurter Modern Value Index basierende ETF eine Gesamtperformance von 58,7 % erreicht. Das entspricht einer annualisierten Rendite von ca. 16 %*  (Stand: 30.09.2025).

Auch beim letzten Rebalancing im September haben wir wieder drei Titel ausgetauscht – aber die regionale Ausrichtung nicht verändert: Jeweils zwei Titel aus den USA haben den Index verlassen und sind auch neu hinzugekommen. Der dritte Titel kam aus Europa. Damit bleibt der US-Anteil bei rund 16 Prozent und hebt sich somit stark von vielen anderen aktiven Aktien ETFs ab. Mehr zu den Titeln im Frankfurter Investment Blog:

ETF-Rebalancing: Mit drei neuen Unternehmen in den Herbst

 

Der Langfristige: Frankfurter Long-Term Value Fund mit 6,3 Prozent Plus YTD

 

Schon im ersten Halbjahr ist der Frankfurter Stiftungsfonds zum Frankfurter Long-Term Value Fund geworden und hat diesen Weg im dritten Quartal mit einem minimalen Verlust von 0,9 Prozent fortgesetzt. Aus dem defensiv aufgestellten Mischfonds hat das Multi-Manager-Team um Jens Große-Allermann und Sebastian Blaeschke nun einen global ausgerichteten Value Aktienfonds entwickelt, der in diesem Jahr bisher um 6,3 Prozent zugelegt hat. Auf 5 Jahres Sicht entspricht dies 31 Prozent *(Stand: 30.09.2025).

Die regionale Ausrichtung ist hierbei ähnlich mit einem geringen US-Anteil (zum Stichtag 30. September 2025 rund 13 Prozent). Die Chancen in anderen Regionen schätzt das Team höher ein, weil die Bewertungen vor allem in Europa attraktiver sind.

Mit einer Aktienquote von 92,5 Prozent hat der Frankfurter Long-Term Value Fund die angestrebte Investitionsquote von deutlich über 90 Prozent fast erreicht.

 

Der Offensive: Frankfurter Value Focus Fund mit 6 Prozent Plus YTD

 

Der Frankfurter Value Focus Fund ist offensiv ausgerichtet mit einem klar fokussierten Portfolio von aktuell nur 16 Positionen. Das dritte Quartal brachte einen Verlust von rund sechs Prozent nach einem überdurchschnittlichen ersten Halbjahr und einem Zuwachs von 13 Prozent. Die ohnehin schon starke Wertentwicklung vieler europäischer Aktien im ersten Halbjahr brachte bei der fokussierten Ausrichtung auf europäische Nebenwerte hier eine sehr starke Wertentwicklung. So legte Secunet Security Networks in den ersten sechs Monaten um rund 97 Prozent zu. Im abgelaufenen dritten Quartal rutschte diese Cybersecurity-Aktie auch um 16 Prozent ab. 

*Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen stellen keinen verlässlichen Indikator für die künftige Wertentwicklung dar.

 

 

 

5 Fehler beim ETF-Kauf

 

 

 

 

Dies ist eine Marketing-Anzeige. Bitte lesen Sie den Prospekt des OGAW und das KIID, bevor Sie eine endgültige Anlageentscheidung treffen. Die Shareholder Value Management AG ist im Rahmen der Anlageberatung gem. § 2 Abs. 2 Nr. 4 WpIG des Fonds ausschließlich auf Rechnung und unter der Haftung der NFS Netfonds Financial Service GmbH, Heidenkampsweg 73, 20097 Hamburg tätig. Die NFS ist ein Wertpapierinstitut gem. § 2 Abs. 1 WpIG und verfügt über die erforderlichen Erlaubnisse der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). 
Bei den dargestellten Szenarien handelt es sich um eine Schätzung der zukünftigen Wertentwicklung, die auf Erkenntnissen aus der Vergangenheit über die Wertentwicklung dieser Anlage und/oder den aktuellen Marktbedingungen beruht und kein exakter Indikator ist. Wie viel Sie tatsächlich erhalten, hängt davon ab, wie sich der Markt entwickelt und wie lange Sie die Anlage/das Produkt halten.