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Das hektische Hin und Her an den Börsen lässt viele Anleger oft unruhig schlafen. Um etwas Orientierung zu bekommen, klammern sie sich an alte Börsenwahrheiten, die sich oft bewährt haben.
2. Notenbanken im Fokus – Senkt die Fed die Zinsen um 0,5 Prozent?
3. S&P 500 & Co.: Die Luft wird dünner
Oft, aber nicht immer. Denn, nachdem wir nun schon Mitte September haben, lohnt sich ein Blick auf die Börsenweisheit "Sell in May and go away, but remember to come back in September". Im Mai verkaufen, um dann im September wieder einsteigen. Der Satz basiert auf der Annahme, dass die Sommermonate schwach verlaufen und die Liquidität am Markt geringer ausfällt als üblich. Zwischen 1987 und 2024 hätte der Satz am Beispiel des STOXX 600 den Markt jährlich um durchschnittlich 1,6 Prozentpunkte übertroffen. Trotzdem erzielte er in den meisten Jahren eine niedrigere Rendite. Auch 2025 war das wieder so: Nach dem Kursrückgang im April durch die US-Zollankündigungen legten die Märkte nach der Bekanntgabe der Zollpause rasch wieder zu. Der STOXX 600 stieg zwischen dem 1. Mai und dem 1. September um über vier Prozent, MSCI World und S&P 500 sogar um mehr als 13 bzw. 14 Prozent. Wer also im Mai ausgestiegen ist, hat diese Gewinne verpasst – und zusätzlich Transaktionskosten getragen. Anleger sollten sich also nicht immer von saisonalen Mustern leiten lassen, sondern auf solide Fundamentaldaten und gründliche Analysen setzen. Dann sind die Chancen für fundierte Anlageentscheidungen einfach größer. Das ist auch die Maxime, nach der wir unsere Fonds wie den Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen oder auch den Frankfurter UCITS-ETF – Modern Value steuern: Eine gründliche Analyse jedes einzelnen Titels in den Portfolios ist die Grundvoraussetzung für langfristigen Erfolg.
Kommen wir zu den Herausforderungen, die vor uns liegen: Hier richten sich alle Augen auf die Notenbanken. Die EZB hat wie erwartet die Zinsen auf ihrer ersten Sitzung nach der Sommerpause nicht angetastet. Der für Banken und Sparer wichtige Einlagenzins liegt weiterhin bei 2,0 Prozent. Und dabei wird es wohl auch noch eine Weile bleiben, denn EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat sich nicht in die Karten schauen lassen und weitere Zinssenkungen nicht in Aussicht gestellt.
Anders sieht das wohl bei der amerikanischen Notenbank Fed aus. Die US-Arbeitsmarktdaten fielen im August erneut schwach aus: Statt der erwarteten 75.000 wurden nur 22.000 neue Stellen geschaffen. Auch die Zahlen der beiden Vormonate wurden leicht nach unten korrigiert. Im Schnitt entstanden in den letzten drei Monaten lediglich 30.000 neue Jobs, in den vergangenen sechs Monaten 70.000 – der Abwärtstrend hält also an. Die Arbeitslosenquote stieg wie prognostiziert von 4,2 auf 4,3 Prozent. Auch der Lohnzuwachs lag mit 3,7 Prozent unter den Erwartungen. Diese Entwicklungen stützen die Einschätzung der US-Notenbank, dass eine konjunkturelle Abkühlung bevorsteht. Auch die US-Verbraucherpreise haben im August weiter zugelegt. Eine Zinssenkung gilt somit als sicher. Es geht wohl nur noch um die Höhe: 25 Basispunkte sind bereits eingepreist, aber immer mehr Marktteilnehmer können sich vorstellen, dass es bis zu 0,5 Prozent nach unten geht. Eine heikle Aufgabe für Fed-Chef Jerome Powell: Egal, was er tut, der Ärger mit Präsident Donald Trump wird ihm bestimmt erhalten bleiben.
Währenddessen eilen S&P 500 und der Nasdaq 100 von einem Höchststand zum nächsten. Doch so langsam schrillen die ersten Alarmglocken, vor allem angesichts der Abhängigkeit der Rally von nur wenigen Werten. So betonen die Analysten von Goldman Sachs, dass die Kurse von KI- und Cloud-Infrastruktur-Aktien wie etwa Oracle, Open.AI und anderen „weit über die kurzfristige Gewinnkurve hinausgeschossen“ seien. Nun, bei Oracle sind viele Investoren anderer Meinung. Der Konzern präsentierte völlig überraschend einen Auftragsbestand von sage und schreibe 455 Milliarden Dollar – 359 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Durchschnitt der Analysten hatte gerade mal mit 180 Milliarden gerechnet. Hier ist also noch Luft nach oben.
Und auch bei unserem Portfoliowert Alphabet sieht es gut aus. Alphabets Google Cloud meldet einen rasant steigenden Auftragsbestand und setzt mit KI-Innovationen auf beschleunigtes Wachstum und stärkere Kundenbindung. Google Cloud, die Cloud-Sparte von Alphabet, meldet einen massiven Anstieg ihres Auftragsbestands ("Remaining Performance Obligation", RPO). Dieser liegt laut CEO Thomas Kurian mittlerweile bei 106 Milliarden US-Dollar – und wächst schneller als der Umsatz. Mehr als die Hälfte dieses Betrags soll innerhalb der nächsten zwei Jahre in Umsätze umgewandelt werden.
Diese 106 Milliarden sind zwar nicht so gigantisch wie die 455 Milliarden US-Dollar von Oracle, dafür ist Alphabet aber auch sehr viel günstiger bewertet: Liegt das KGV von Oracle bei stolzen 70, sind es bei Alphabet 22 bis 25,6, je nach Stichtag und Quelle, die man heranzieht.
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