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Das Börsenjahr 2025 ist fast vorbei. Und es war ein gutes Jahr, auch wenn Euro-Anleger an der Performance der US-Aktien nur marginal teilhaben konnten. Was bringt 2026? 3 klare Investmenttrends und 2 Gefahren!
1. Trend 1: KI, KI, KI – Künstlichen Intelligenz bleibt ein beherrschendes Thema
2. Trend 2: Qualität setzt sich wieder durch
3. Trend 3: Übergewichtung von europäischen Titeln
4. Gefahr 1: Die künftige Politik der US-Notenbank
5. Gefahr 2: Geopolitische Spannungen werden bleiben
Die Bilanz 2025 ist positiv: Dax und Euro STOXX liegen zweistellig im Plus. Die Wallstreet hat vor allem den US-Anlegern starke Gewinne beschert. Anders sieht das für Anleger aus, die mit ihrem Euro dem schwachen US-Dollar wenig entgegenzusetzen hatten. Ein Trend, der sich auch 2026 fortführen wird?
Möglich – aber mal von vorne: KI, KI, KI – das Thema Künstliche Intelligenz wird auch das neue Jahr weiter prägen. Denn das Interesse internationaler Investoren an US-Aktien bleibt ungebrochen. Die Nettozuflüsse aus dem Ausland erreichten mit knapp 647 Milliarden US-Dollar in den zwölf Monaten bis September einen Rekord. Die bisherige Bestmarke von 392 Milliarden US-Dollar wurde bereits im Januar übertroffen. Ein Großteil dieses Anstiegs war auf Zuflüsse vor und nach der US-Präsidentschaftswahl 2024 zurückzuführen, als Anleger auf wachstumsfreundliche Maßnahmen durch Trump hofften. Nachdem Befürchtungen über Zölle und Protektionismus aufgekommen waren, gingen die Investitionen zunächst zurück, stiegen aber dank des Booms um KI rasch wieder an. In drei der vergangenen fünf Monate lagen die monatlichen Nettozuflüsse jeweils über 100 Milliarden US-Dollar – eine selten übertroffene Marke, so eine Analyse der Deutschen Bank. Die starke Position von US-Unternehmen beim KI-Boom dürfte das Interesse ausländischer Investoren auch weiterhin hochhalten, wenngleich Sorgen bezüglich Bewertungen und Marktkonzentration zu Schwankungen führen können. Analysten sind derweil optimistisch gestimmt und erwarten, dass die Gewinne der im S&P 500 gelisteten Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten um 14 Prozent steigen. Und dies wiederum angetrieben von den Tech-Giganten, die den KI-Markt weiter beherrschen.
Sollte der ein oder anderen Hype-Aktie im kommenden Jahr die Luft ausgehen, beginnt wieder der "Flight to quality". Dann werden Unternehmen mit soliden Bilanzen, Wettbewerbsvorteilen (einem „strukturellem Burggraben“) und einem wachstumsfähigen Geschäftsmodell wieder in den Fokus rücken. Genau auf diese Aktien setzten wir schon sehr lange in unseren Mandaten wie dem Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen oder dem Frankfurter UCITS-ETF – Modern Value. Dazu gehören etwa Titel wie die Allianz, die Münchner Rück oder Microsoft, aber auch die niederländische ASML Holding oder Computacenter aus Großbritannien.
Europäische Aktien hatten und haben immer noch hohes Aufholpotential gegenüber US-Titeln. Dies zeigen zum einen die Bewertungen. Während vor allem US-Tech-Werte hohe Bewertungen aufweisen, haben europäische Aktien hier noch viel Luft nach oben. Deshalb sind wir als Value-Investoren auch in europäischen Titeln übergewichtet, weil wir hier noch hohes Potential sehen. Denn der schwache Dollar ist mittlerweile genauso eingepreist wie die Zölle, die US-Präsident Trump über die ganze Welt hin verhängt hat. Darüber hinaus wächst Europas Wirtschaft wieder, auch wenn man das von Deutschland nicht gerade behaupten kann. Aber die großen deutschen Konzerne sind nur zu einem geringen Teil von der Entwicklung in Deutschland abhängig. Sie agieren international und profitieren vom weltweiten Wirtschaftswachstum, das für 2026 auf 2,9 bis 3,1 Prozent geschätzt wird.
Die großen Notenbanken haben seit Mitte 2024 eine bemerkenswerte Kehrtwende vollzogen: Die US-Notenbank Fed senkte ihren Leitzins um 1,5 Prozentpunkte, die EZB sogar um zwei Prozentpunkte – und das ohne die sonst übliche Begleiterscheinung einer Rezession. Damit ist gelungen, was Ökonomen als „Soft Landing“ bezeichnen: Nach einer Phase hoher Zinsen bleibt die Wirtschaft stabil, während die Geldpolitik wieder lockerer wird. Historisch ist das bemerkenswert: Eine derart schnelle Zinssenkung außerhalb einer Rezession gab es bei der Fed zuletzt Mitte der 1980er-Jahre. Damals wirkte sich dies positiv auf die Märkte aus: 1985 stieg der S&P 500 um 26 Prozent, im Jahr 1986 um weitere 15 Prozent. Ähnliche Muster zeigten sich in den USA in den späten 1960er-Jahren und in Japan Mitte der 1980er-Jahre. Für 2026 stehen die Vorzeichen für Aktien also erneut günstig.
Doch besonders in den USA besteht die Gefahr, dass die Notenbank bald nicht mehr unabhängig agieren kann. Donald Trump will Fed-Chef Jerome Powell unbedingt im kommenden Jahr durch einen seiner Gefolgsmänner ersetzen. Hier ist der frühere Trump-Berater Kevin Hassett als möglicher neuer Fed-Chef im Gespräch. Erste kritische Investoren befürchten schon jetzt, dass Hassett zu willkürlichen Zinssenkungen neigen könnte, um den Wünschen von Trump zu entsprechen. Dass dadurch die Inflation weiter steigen könnte, scheint dabei niemanden zu interessieren. Die Gefahren, die davon ausgehen können, sind aber nicht zu unterschätzen.
Der Krieg in der Ukraine dürfte bei allen Bemühungen nicht so schnell zu Ende gehen. Das Gleiche gilt wohl in Nahen Osten rund um Israel und die Hamas. Hinzu kommt, dass sich die Spannungen zwischen den Macht-Egomanen Trump, Putin und Xi kaum durch schöne Reden lösen werden. Dies bleibt ein Pulverfass, dass sich jederzeit entzünden kann.
Nicht zu vergessen der „Schwarze Schwan“! Bisher ist noch in jedem Jahr irgendetwas passiert, womit niemand zuvor gerechnet hat. Warum sollte das 2026 anders sein?
Wir bleiben für 2026 optimistisch. Unternehmen haben bisher immer wieder Wege gefunden, um weiter zu wachsen und für ihre Anleger Geld zu verdienen. Warum sollte auch das 2026 anders sein?
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