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MODERN VALUE HEISST: QUALITÄT ZU VERNÜNFTIGEN PREISEN

Geschrieben von Frank Fischer | Freitag, 10.10.2025

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FAKTEN-CHECK: Frankfurter UCITS-ETF - Modern Value

 

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”Wir investieren in wonderful businesses – diszipliniert und geduldig.“ - CEO & CIO der Shareholder Value Management AG | FRANK FISCHER im Interview

Frank Fischer verantwortet als Fondsberater seit 2008 den Frankfurter Aktienfonds für  Stiftungen sowie weitere Mandate der Shareholder Value Management AG. Zuvor war er Unternehmer und verkaufte sein selbst gegründetes Software- und  Datenbank-unternehmen an Standard & Poor’s. Fischer studierte Betriebswirtschaft in Frankfurt und engagierte sich früh in Aktienclubs und Investmentvereinen. Er gilt als erfahrener Value-Investor, der den klassischen Ansatz weiterentwickelt und heute auf  Qualitätsunternehmen mit nachhaltigem Wachstum setzt.

 

Volker Schilling: Herzlich willkommen zu FUNDamental. Heute freue ich mich ganz besonders auf meinen Gast. Ich habe mich intensiv auf dieses Gespräch vorbereitet, denn er ist jemand, der viel zu erzählen hat: Gründer und verantwortlicher Kopf bei Shareholder Value Management – Frank Fischer.

Frank Fischer: Hallo Volker, ich freue mich sehr auf unser Gespräch.

Volker Schilling: Zum Einstieg: Du kommst ursprünglich nicht direkt aus der Asset-Management-Ecke. Erzähl doch unseren Lesern kurz, wie es dazu kam.

Frank Fischer: Ausgangspunkt waren tatsächlich Aktienclubs. Über einen Bankkunden – Günter Weißpfenning – kam ich ins intensivere Börsengeschehen. Parallel gründete ich an der Uni den Goethe-Investmentverein. Nebenbei baute ich ein Software-/ Datenbankunternehmen auf, das später an Standard & Poor’s ging. Unternehmertum und Börse liefen so zusammen – daraus entstand schließlich Shareholder Value Management
und der Schritt in Fondsmandate wie den Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen.

Volker Schilling: Was ich besonders interessant finde: Deine unternehmerische Geschichte hat eine Verbindung zu Morningstar, richtig?

Frank Fischer: Ja. Unsere Firma war in Kontinentaleuropa so etwas wie das Pendant zu Morningstar; später übernahm Morningstar das Unternehmen von S&P – ich wechselte quasi auf die Kundenseite. Davor war „Micropal“ ein großer Name in der Datenwelt, den du sicher noch kennst.

Volker Schilling: Kommen wir zum Frankfurter UCITS-ETF - Modern Value (WKN: FRA3TF). Warum ein ETF von einem aktiven Stockpicker?

Frank Fischer: Weil Anlegergewohnheiten sich ändern. Jüngere investieren über Apps; ETFs sind dort präsent. Wir wollten unser aktives Know-how in ein Vehikel bringen, das diese Zielgruppe nutzt. „Value at Heart“ bleibt – aber als „Modern Value“: vom reinen Graham-Deep-Value (niedrige KGVs/KBVs) hin zu Qualitätsunternehmen mit strukturellen Wettbewerbsvorteilen und nachhaltigem Wachstum. Ein Schlüsselerlebnis war, nach einer Verachtfachung zu früh verkauft zu haben – die Aktie verfünfundzwanzigfachte sich danach noch einmal. Seither nutzen wir fundamentale Modelle und fokussieren uns u. a. auf Serial Acquirer, die diszipliniert in ihrer Nische zukaufen.

Volker Schilling: Aber ein ETF basiert doch in der Regel auf einem Index. Habt ihr einen eigenen Index entwickelt und daraufhin den Fonds aufgelegt?

Frank Fischer: Wir entwickelten vor rund fünf Jahren mit Solactive einen eigenen Index nach unseren Kriterien (u. a. ausreichender Free Float). Bis zum Produktstart vergingen noch etwa zwei Jahre. Mit der Axxion S.A. als Partner wollten wir als Boutique einen aktiven ETF etablieren – ambitioniert, aber gelungen.

Volker Schilling: Also: 5 Jahre existiert der Index – 3 Jahre gibt es den ETF. Und sehr erfolgreiche Jahre noch dazu, darauf kommen wir gleich zurück. Zuvor aber noch die Frage: Wie viele Titel enthält der Fonds? Gibt es einen geografischen oder sektoralen Fokus?

Frank Fischer: Der ETF hält exakt 25 Titel, je 4 % gewichtet. Am Quartalsende wird auf 4 % rebalanciert. Steigt ein Titel deutlich, realisieren wir diszipliniert Gewinne; fällt er auf ca. 3,5% und die Story stimmt, stocken wir auf 4% auf. Preisdisziplin und Sicherheitsmarge bleiben zentral: Lieber 60 Cent für 1 Euro zahlen – auch bei Qualitätswachstum.

Volker Schilling: Kannst du noch etwas zur regionalen Ausrichtung sagen?

Frank Fischer: Bewertung allein reicht nicht; der Rahmen muss passen. Politische Risiken wie in Russland zeigen das. Wir investieren nur in das, was ich selbst auch verstehe und wo ich Zugang zu den Firmen habe. Derzeit hat der ETF ein starkes Europa-Übergewicht. Da wir die Aktien anhand der Renditeaussichten auswählen, zeigt das an, dass die Aussichten in Europa momentan besser sind als in den USA.

Volker Schilling: Mich würde interessieren: Wie aktiv ist der Fonds wirklich? Wie viele Veränderungen gab es in den drei Jahren seit Auflage?

Frank Fischer: Das hängt stark von unserer Bewertung und der Sicherheitsmarge ab. Nehmen wir als Beispiel Oracle – eine Aktie, die sich sehr gut entwickelt hat. Wenn wir auf Basis unserer konservativen Annahmen keine ausreichende zukünftige Rendite mehr sehen, nehmen wir solche Titel auch mal temporär raus. Vielleicht kaufen wir sie bei einem Rücksetzer wieder. Wir wechseln aber nicht quartalsweise den ganzen Index aus – typischerweise sind es ein bis drei Titel pro Quartal, vier wären schon viel. Der Kern des Portfolios bleibt stabil, denn wir investieren in Unternehmen, die so stark und zukunftsfähig sind, dass wir sie über Jahre halten können. Nur wenn ein Titel überhitzt oder die Investmentstory sich verändert, tauschen wir aus.

Volker Schilling: Kommen wir zu den Ergebnissen. Nach etwas über drei Jahren kann man durchaus eine Bilanz ziehen. Ihr werdet klassisch als globaler Fonds eingeordnet – also Industrieländer ex Emerging Markets – mit dem MSCI World als Vergleichsmaßstab. Und da habt ihr seit Auflage klar outperformt: Über 10 % Mehrertrag im letzten Jahr, auch auf Sicht der gesamten drei Jahre. Läuft es so, wie du es dir vorgestellt hast?

Frank Fischer: Sehr ordentlich. Über die gut drei Jahre seit Auflage liegt eine klare Outperformance vor; im letzten Jahr über 10 % Mehrertrag. Unser langfristiges Ziel sind 2,0–2,5 % p. a. über Benchmark – realistisch, aber nicht in jeder Marktphase erreichbar. 2023 dominierten die „Magnificent Seven“. Nvidia z. B. ließen wir wegen Kundenkonzentration aus – das kostet  relativ, aber entspricht unserer Disziplin. Dafür fallen Qualitätsaktien in Stressphasen oft weniger und liefern auf Sicht eine ruhigere Rendite. Der Index als Blaupause existiert sogar länger – de facto hätten wir einen längeren Track-Record, wenn das Produkt früher gestartet wäre.

Volker Schilling: Für Anleger attraktiv ist die Kombination: passives Handling, aktive Intelligenz. Was habt ihr aus Krisen gelernt?

Frank Fischer: Geduld ist Kern des Value-Investings – schmerzhaft bei exogenen Schocks und Illiquidität. Der ETF ist unsere Antwort: Qualitätsfokus, Liquidität, diszipliniertes Rebalancing. Auch Buffett hat sich – beeinflusst von Munger – vom reinen Graham-Stil hin zu „wonderful businesses“ entwickelt. Große Performance-Beiträge bei Berkshire kamen aus Qualitätsaktien; selbst Graham erzielte mit GEICO mehr Rendite als mit vielen klassischen „Billigwerten“. Modern Value vereint Preisbewusstsein mit Qualität.

Volker Schilling: Wer ist aus deiner Sicht der ideale Investor für euren ETF?

Frank Fischer: Selbstgesteuerte, technologieaffine Anleger – viele jünger –, aber auch Dachfonds und Family Offices. Einige Institutionelle warten bis das Fondsvolumen weiter steigt (aktuell etwas über 70 Mio. €). Die 25 Titel sind liquide; Wachstum ist gut integrierbar. Wir sind mit eigenem Seed-Kapital investiert – volle Überzeugung.

Volker Schilling: Was würdest du sagen: Wenn es mal wieder vier, fünf oder sechs Jahre dauert, bis ein Bärenmarkt vorübergeht – wie hält man das als Investor durch? Was ist aus deiner Sicht die beste Strategie?

Frank Fischer: Zunächst: Kurzfristig benötigtes Geld gehört nicht in Aktien. In Bärenmärkten schrumpfen Multiples; Stillstand ist dann oft schon Erfolg. Niemand kennt das Timing des Umschwungs („Kavallerie“ durch Notenbanken/Fiskalpolitik). Wer investiert, sollte fünf Jahre oder mehr einplanen– und Schwächephasen aushalten. Unsere Überrendite entsteht u. a. aus der Fehlsteuerung kurzfristiger Anleger. Für viele ist ein Sparplan ideal: nimmt Emotionen raus, nutzt niedrige Kurse, erhöht Sicherheitsmargen.

Volker Schilling: Das spricht für einen Ansprechpartner „aus Fleisch und Blut“ hinter dem ETF.

Frank Fischer: Genau. Wir sind ein Team: Jens Große-Allermann, Sebastian Blaeschke (federführend im ETF), Markus Engels und weitere – viel Erfahrung und Dynamik. Persönlich tanke ich Kraft beim Bergwandern (zuletzt Großer Mythen), beim Joggen und Yoga.

Volker Schilling: Danke für Einblicke in Ansatz, Disziplin und Team. Wer an der Börse „Gipfel“ mit euch erklimmen will, findet im Frankfurter UCITS-ETF - Modern Value ein klares Qualitätskonzept.

Frank Fischer: Vielen Dank – hat Spaß gemacht.  


DER AKTIV GEMANAGTE FRANKFURTER UCITS- ETF – MODERN VALUE INVESTIERT IN 25  "WUNDERBARE UNTERNEHMEN“

 

Die eigentümergeführte Investment-Boutique Shareholder Value Management AG mit Sitz in Frankfurt am Main legt seit über 25 Jahren besonderen Wert auf Qualität und Substanz bei der Aktienauswahl. Gegründet Ende der 90er Jahre als Family Office, berät das Haus heute Fonds und Mandate mit einem Volumen von mehr als 1 Mrd. Euro. Vorstandsvorsitzender und CIO ist Frank Fischer, 2018 zum Fondsmanager des Jahres gekürt. Unterstützt wird er im Vorstand von Philipp Prömm (Head of Sales) sowie Jens Große-Allermann, der seit 2024 als Co-CIO fungiert und die Investmentkompetenz der Gesellschaft weiter stärkt.

 

MODERN VALUE PHILOSOPHIE

 

Mit dem Modern Value Ansatz verfolgt Shareholder Value Management eine zeitgemäße Weiterentwicklung des klassischen Value-Investing. Während Graham und Buffett in ihrer Frühphase vor allem auf niedrige Bewertungskennzahlen setzten, erweitert Modern Value diesen Ansatz um eine qualitative Dimension. Neben günstigen Bewertungen rücken heute stabile Geschäftsmodelle, nachhaltiges Wachstum und starke Wettbewerbsvorteile in den Vordergrund. Bevorzugt werden eigentümergeführte Firmen mit solider Kultur, die Talente anziehen, Innovationen fördern und langfristig unter nehmerisch denken.

Besonders wichtig sind ein planbares und skalierbares Wachstum, Kapitalrenditen von idealerweise über 20 % bei moderater Verschuldung sowie die Fähigkeit, Gewinne klug zu reinvestieren. Dadurch entsteht ein Zinseszinseffekt, der das Unternehmenswachstum beschleunigt. Entscheidend ist zudem der „wirtschaftliche Burggraben“: Ein Alleinstellungsmerkmal, das dem Unternehmen Preissetzungsmacht verleiht und es widerstandsfähiger gegen Wettbewerber macht. In Anlehnung an Warren Buffett spricht Fischer daher von „wunderbaren Unternehmen“, die nicht nur kurzfristig attraktiv sind, sondern über viele Jahre hinweg überzeugen.

 

VOM INDEX ZUM ETF

 

Die Grundlage für den ETF bildet der Frankfurter Modern Value Index, der 2021 in Kooperation mit Solactive entwickelt wurde. Bereits im Backtest bis 2020 zeigte sich die Stärke des Konzepts. Für die Umsetzung im UCITS-Rahmen wurden starke Partner gewonnen: Axxion S.A. als Kapitalverwaltungsgesellschaft, Hauck Aufhäuser Lampe als Depotbank sowie Flow Traders als Market Maker. Seit dem 30. Juni 2022 ist der Frankfurter UCITS-ETF – Modern Value (WKN FRA3TF) handelbar und ergänzt das Produktportfolio der Gesellschaft um ein konzentriertes, transparentes Aktieninvestment im ETF-Mantel.

 

SYSTEMATISCHER ANLAGEPROZESS 

 

Im Gegensatz zu klassischen Indizes basiert die Gewichtung nicht auf Marktkapitalisierung, sondern auf der Qualität der Aktien. Nach strengen Liquiditätsfiltern und Nachhaltigkeitskriterien gelangen rund 100 Titel auf die Watchlist. Entscheidend für die finale Auswahl ist der sogenannte Total Shareholder Return (TSR), der Kurssteigerung, Dividenden, Aktienrückkäufe, organisches Wachstum und die Rendite auf reinvestiertes Kapital kombiniert. Aus dieser Vorauswahl werden die 25 attraktivsten Unternehmen für die nächsten fünf Jahre bestimmt – alle gleichgewichtet mit je 4 %.

 

QUARTALSWEISE ÜBERPRÜFUNG

 

Alle drei Monate wird überprüft, ob die Unternehmen die Kriterien weiterhin erfüllen. Im Durchschnitt werden dabei rund drei Titel ausgetauscht, wodurch das Portfolio diszipliniert auf aktuelle Entwicklungen reagiert. Mit jedem Rebalancing wird die Gewichtung wieder auf 4 % zurückgesetzt. So bleiben Struktur und Risikoprofil stabil, während gleichzeitig Gewinne realisiert und vielversprechende Nachzügler aufgestockt werden. Besonders hervorzuheben ist die Transparenz: Auf der Webseite von Shareholder Value Management können Anleger jederzeit nachvollziehen, welche Titel enthalten sind und wie sich das Portfolio historisch verändert hat.

 

ÜBERZEUGENDE ERGEBNISSE

 

Die Bilanz seit Auflage fällt beeindruckend aus. Mit einer Wertsteigerung von über 57 % und einer durchschnittlichen Jahresrendite von gut 15 % schlägt der Frankfurter UCITS-ETF – Modern Value nicht nur vergleichbare MSCI-World-ETFs, sondern auch die Morningstar-Peergroup deutlich. Die Fokussierung auf 25 Titel bringt zwar naturgemäß stärkere Schwankungen mit sich, doch die Risikokennzahlen zeigen ein robustes Profil: Mit einer Volatilität von rund 13 % und einem maximalen Drawdown von etwa 15 % liegt der ETF in einem attraktiven Rahmen, insbesondere im Vergleich zu breiten Marktindizes.

 

 

 

 

Fazit: Der Frankfurter UCITS-ETF - Modern Value zählt zu den innovativen Pionieren unter den aktiven ETFs und konnte sich in den ersten 3 Jahren seines Bestehens bereits als leistungsstarkes Investment beweisen. Investoren erhalten die Expertise der Shareholder Value Management für günstige Gesamtkosten von lediglich 0,54% p.a. und können dabei jederzeit transparent nachvollziehen, in welchen 25 ausgewählten Aktien sie investiert sind. Die starke Performance seit Auflage überzeugt, auch wenn das konzentrierte Portfolio temporär größere Schwankungen mit sich bringt. Der ETF entspricht dem Zeitgeist privater und institutioneller Anleger und bietet sich als echte Alternative zu klassischen nach Marktkapitalisierung gewichteten globalen Aktien-ETFs für langfristige Investments und Sparpläne an.